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Das Shopkonzept von Morgen – Einkaufen in der Zukunft
3,2,1 meins… in Sekundenschnelle eine neue Digitalkamera ersteigern oder sich zum wohl verdienten Feierabend ein neues Paar Schuhe bestellen- am liebsten bequem mit dem Smartphone vom heimischen Sofa aus, dazu der Schlabberpulli und ein Glas Rotwein. Keine Frage: Die zunehmende Globalisierung und immer schneller fortschreitende Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche machen auch vor unseren Shopping-Gewohnheiten nicht Halt. Was für unsere Eltern und Großeltern noch nach Zukunftsmusik klang und allenfalls mit abgehobenen US-Fernsehserien in Verbindung gebracht wurde, ist inzwischen Gang und Gebe. Doch was bedeuten diese Veränderungen für den Einzelhandel? Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Shopkonzept an das digitale Zeitalter anpassen und auch in Zeiten von Smartphone, Tablet und Co. Kunden in Ihren Laden locken.
Online ersetzt offline – Das Ende des stationären Einzelhandels?
Wo Online-Shops wie Pilze aus dem Boden sprießen und Begriffe wie E-Commerce in aller Munde sind, fürchten immer mehr lokale Geschäfte um ihre Daseinsberechtigung. Scheinbar zu Recht. Denn gerade beim Kauf von Kleidung, Schuhen und Accessoires greifen immer mehr Kunden lieber zum Smartphone oder Laptop statt sich auf den Weg zum nächsten Laden zu machen. Tendenz steigend! Die geringen Kosten für Porto und Verpackung machen die stundenlange, oft nervige Anprobe neuer Kleidungsstücke in viel zu kleinen, schlecht beleuchteten Umkleiden zunehmend überflüssig. Was nicht passt, wird zurückgesendet, lautet das Motto. Prognosen zufolge soll der Anteil des stationären Handels innerhalb der nächsten 10 Jahre weiter sinken – von 63 auf 48 % Prozent. Ist mit Shopping 4.0 das Ende des Buchhändlers um die Ecke also nicht längst besiegelt? Nicht unbedingt, vorausgesetzt Sie wissen, wie Sie ihr Ladenkonzept erfolgreich auf die Bedürfnisse und das neue Kaufverhalten der Digital Natives abstimmen.
Multi-, Omni- und Cross-Channel – Die Mischung macht‘s
Zwar geben rund 85 % der 18-34-Jährigen an, mindestens einmal pro Monat im Netz auf Shoppingtour zu gehen, jedoch scheint die Befürchtung, Amazon, Zalando und Co. könnten den lokalen Handel vollständig ablösen, nicht einzutreten. So ist es gerade für jüngere Konsumenten nahezu selbstverständlich, die verschiedenen Shopping-Kanäle miteinander zu kombinieren (Was spricht dagegen, bereits vor dem eigentlichen Produktkauf Google zu den verschiedenen Produktfeatures zu befragen und die Preise der einzelnen Anbieter miteinander zu vergleichen?) Der Verbraucher von heute unterscheidet nicht zwischen online und offline, die Grenzen zwischen der realen und der digitalen Shoppingwelt verschwinden. Berücksichtigen Sie dies bei der Ausarbeitung Ihres Shopkonzepts und verknüpfen Sie Ihr Online- und Offline-Angebot clever miteinander, indem sie Ihren Kunden die Gelegenheit geben, auch vor Ort auf die Artikel Ihres Online-Shops oder das Sortiment anderer Filialen zuzugreifen.
Augmented Realities – Machen Sie das Einkaufen zum digitalen Erlebnis
Eine weitere Möglichkeit, die Einkaufsfreude Ihrer Kunden zu steigern und sie auch in Zeiten des Internets für den Besuch Ihres Ladens zu gewinnen, besteht darin, die „Realität“ am Point of sale um eine virtuelle „erweitern“. Studien haben ergeben, dass eine erhöhte Verfügbarkeit von Produktinformationen unmittelbar vor dem Kauf („active evaluation phase“) positive Auswirkungen auf die jeweilige Kaufentscheidung hat. Bewährt hat sich daher die Verwendung von interaktiven Bildschirmen, Touchscreens, QR-Codes oder so genannter „augmented-reality“-Apps, bei denen der Käufer Informationen zu Preisen, verfügbaren Größen und Farben der Artikel oder passenden Accessoires direkt auf sein Handy erhält.
Der Kunde ist König – Setzen Sie auf Servicequalität
Der potentielle Käufer von morgen hat sich bereits im Vorfeld per Internet über ein Produkt informiert und stellt dementsprechend höhere Anforderungen an die Beratung vor Ort. Überzeugen Sie daher mit gut geschulten Mitarbeitern und einem Service, der ganz auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Kunden abgestimmt ist. In vielen Geschäften ist es bereits heute möglich, die persönliche (Online)- Kaufhistorie auch im Laden einzusehen. Die Verkäufer sind somit in der Lage, dem Kunden direkt auf ihn individuell abgestimmte Produkte zu präsentieren. Kommen Sie Ihren Kunden außerdem mit zusätzlichen Serviceleistungen wie beispielsweise kostenlosem W-LAN, einem einladenden Ambiente oder Vergünstigungen für Stammkunden entgegen.
Digitalisierung als Chance!
Auch in Zukunft werden technischer Fortschritt und zunehmende Digitalisierung unser Einkaufsverhalten weiter verändern. Doch auch wenn Online-Shops immer mehr auf dem Vormarsch sind, ist dies für Sie als stationärer Einzelhändler kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Nutzen Sie die modernen Kommunikationsmedien für Ihre Zwecke, optimieren Sie Ihr Serviceangebot und kreieren Sie so für bestehende und potentielle Neukunden ein einmaliges Shoppingerlebnis – sowohl online als auch offline.
Literatur
-Hedemann, Falk 2014: Fünf Trends fürs Shopping von morgen, unter: https://upload-magazin.de/blog/8564-fuenf-trends-fuers-shopping-von-morgen/. Stand: 12.07.2017
– Eike Wenzel | Andreas Haderlein | Patrick MijnalsFuture-Shopping. Die neue Lust an der Verführung – die wichtigsten Trends, unter: https://www.m-vg.de/mediafiles/articles/pdfdemo/978-3-636-03168-6.pdf
-Bovensiepen, Gerd/ Rumpf, Stephanie/Bender, Simon 2015: Store 4.0. Die Zukunft des stationären Handels http://digital.pwc-tools.de/store40/wp-content/uploads/sites/12/2015/11/PwC_IB_Retail_and_Consumer_2015.pdf
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