Neue Kunden hinzuzugewinnen ist wichtig für jede Art von Geschäft. Wesentlicher aber für den Ruf Ihrer Firma – also Ihre Marke – und den wirtschaftlichen Erfolg ist es, dass die Kunden zufrieden sind. Dann kommen sie gerne wieder in Ihr Geschäft. Im Idealfall empfehlen sie es ihren Freunden und Bekannten; bestenfalls schwärmen sie sogar von ihren Einkaufserlebnissen. Damit Ihre Kunden zufrieden sind, können Sie allerlei tun, wie die folgenden Beispiele zeigen. Die Bandbreite dafür reicht vom Parkplatz vor der Eingangstür bis zur Verknüpfung mit örtlichen Kulturschaffenden.
Inhaltsverzeichnis
1. Für den ersten Eindruck gibt es keinen zweiten Versuch
Unter Anspannung kann man nicht gut einkaufen. Und da schon die Anreise zur Einkaufsstätte mit Stress verbunden sein kann, helfen Sie Ihren Kunden, sich zu beruhigen, und stimmen Sie sie auf den Einkauf ein: Der Weg zu Ihrem Geschäft ist gut ausgeschildert. Es gibt genügend Parkplätze in der Nähe. Wenn Sie einen eigenen Parkplatz haben, sorgen Sie für Parkmarkierungen, Begrünung, Licht, Mülleimer, Sauberkeit und ordentliche Wege. Ihr Geschäft hat ein einladendes sauberes Äußeres. Falls möglich, gibt es einen Windfang, um beispielsweise Regenschirme auszuschütteln und abzustellen. Große Schilder heißen Kunden willkommen und weisen den Weg durch den Laden. Alternativ haben Sie einen Counter, um Kunden persönlich in Empfang zu nehmen. Stellen Sie Kunden Einkaufswagen oder Einkaufskörbe zur Verfügung. Achten Sie darauf, dass Ihr Geschäft überall barrierefrei und gut beleuchtet ist. Hintergrundmusik im Ladengeschäft ist ein guter Stimmungsmacher. Wählen Sie Genre und Lautstärke passend zu Ihrem Sortiment. Auch eine Kundentoilette ist eine Annehmlichkeit, die insbesondere ältere Kunden vor dem Einkauf zu schätzen wissen. Mit diesen positiven Erfahrungen bereits vor dem eigentlichen Einkauf kommen Kunden gerne wieder.
2. Wie sich Ihr Ladenlokal in die Erinnerung der Kunden schiebt
Mit dem Betreten des Ladens tauchen die Kunden in die Atmosphäre ein, die Sie Ihrem Laden geben: Schaffen Sie mit Ihrer Ladeneinrichtung und dem übrigen Mobiliar, den Bodenbelägen, den Wandfarben, der Beleuchtung, der Hintergrundmusik sowie Plakaten und Grafiken ein Ambiente, das die Kunden in angenehme Stimmung und Kauflust versetzt. Dabei ist es überhaupt nicht abhängig von Ihrem Sortiment, ob Sie Ihren Laden sachlich-nüchtern, romantisch-verspielt, edel-luxuriös oder modern-industriell gestalten! Wichtig ist, dass es ein stimmiges Konzept ist, das sich durch den gesamten Firmenauftritt zieht. Manchmal sind es gerade Gegensätze, die etwas attraktiv machen. Sie sollten sich zwar vorher im Klaren sein, welche Kundengruppen Sie erreichen möchten, damit Sie bei der gewünschten Klientel nicht auf Unverständnis für Ihren Stil stoßen, aber keine Scheu, Kunden sind heute aufgeschlossener gegenüber Ungewohntem. Ihr Firmenauftritt soll sich den Kunden einprägen. Und wenn sie sich bei Ihnen wohlfühlen, kommen sie auch wieder.
3. Beflügeln Sie mit Ihrer Ware die Fantasie der Kunden
Im schicken Ambiente Ihres Ladens geht es in erster Linie um die Produkte oder Dienstleistungen. Deshalb sollten die Kunden auch sehen können, was Sie anbieten. Vermeiden Sie möglichst, Ihren Laden zu überfrachten. In zu großer Fülle sehen Kunden gar nichts mehr und sind überfordert auszuwählen! Das Gegenteil gibt es auch: In einem beinahe leeren Laden sind nur wenige ausgewählte Stücke präsentiert. Diese vermeindliche Verknappung macht die Ware – meist hochpreisige – begehrenswert. Für den tatsächlichen Abverkauf ist allerdings tatkräftiger Einsatz des Verkaufspersonals vonnöten. In einem „normal“ bestückten Laden finden sich die Kunden zurecht. Wichtig ist es für sie, die Produkte nicht nur am Warenträger zu begutachten, sondern sie auch anfassen, herausholen und ausprobieren bzw. anprobieren zu dürfen. Häufig fehlt Kunden die Vorstellung, wie etwas aussieht, wie es zu kombinieren ist oder was man noch dazu gebrauchen könnte. Machen Sie deshalb Vorschläge. Präsentieren Sie Kombinationen, etwa das Kostüm passend mit Bluse, Halstuch und Handtasche. Bestenfalls hängen alle Bestandteile direkt greifbar daneben. Kunden bedienen sich gern an diesen „Shop-the-Look“-Ständern. Arrangieren Sie Ihre Ware in kleinen Alltagsszenen, wie den Polstersessel auf dem Knüpfteppich oder das Auto vor einem riesengroßen Landschaftsbild oder die Sportschuhe vor dem Basketballkorb oder die Pflanze auf der Fensterbank… Sie werden sehen, wenn Sie die Fantasien Ihrer Kunden so beflügeln, lassen sie sich gern häufiger zum Kauf verführen.
4. Immer flexibel: Ansprechpartner, Verkäufer, Berater oder Betreuer
Es gibt mittlerweile Geschäfte ganz ohne Verkaufspersonal, weil die Ware selbsterklärend und für die schnelle Mitnahme gedacht ist. Meistens bieten sie Dinge des täglichen Gebrauchs an. Hingegen verkaufen sich vor allem erklärungsbedürftige Waren, hochpreisige Waren oder Luxusartikel besser, wenn eine Beratung zur Verfügung steht. Darüber hinaus eröffnet ein Geschäftsmodell mit Verkaufspersonal die Chance, mehr zu verkaufen. Ein menschlicher Ansprechpartner hat ein offenes Ohr und erfüllt die Wünsche seiner Kunden: Er ist da, wenn er gebraucht wird, kann Produkte erklären, Hintergrundinformationen liefern, Alternativen benennen, Kombinationen zusammenstellen, bei der Einkaufsabwicklung helfen usw. Der Kontakt zu einem anderen Menschen und noch viel mehr die Begegnung mit einem Menschen, der je nach Bedarf als Verkäufer, Berater oder persönlicher Betreuer auftritt, kann Kunden zu Stammkunden machen. In Firmenkleidung und mit Namensschild sind Ihre Mitarbeiter schnell als kompetente Ansprechpartner erkennbar.
5. Kommunikation von Mensch zu Mensch
Die Marktwirtschaft gruppiert Kunden nach Alter, Herkunft, Kaufkraft sowie Lebenseinstellungen und Erwartungen. Das hilft Ihnen, Ihr Sortiment abzustimmen. An den Abverkäufen können Sie sehen, welche Artikel wann gefragt sind. Weitaus besser erfahren Sie, was Ihre Kunden wollen, wenn Sie sie direkt danach fragen. Die einfachste Methode ist, eine Tafel im Geschäft aufzustellen, auf der die Kunden ihre Wünsche notieren können. Das ist optimal in Lebensmittelgeschäften. Auch im Verkaufsgespräch können Sie wichtige Informationen gewinnen. Haken Sie ruhig nach! Beim Verkauf größerer oder kostspieliger Dinge fragen Sie nach dem Kauf nach, ob alles zur Zufriedenheit verlaufen ist. Suchen Sie den Kontakt offline und/oder online: Über Flyer, Broschüren oder eine Firmenzeitung informieren Sie über sich und öffnen sich damit für Kundenrückmeldungen. Digital lässt sich der Austausch über Website, E-Mail, Newsletter, Kommentarfunktionen, Themen-Chats oder Auftritte in den sozialen Medien anstoßen. Lassen Sie die Kunden dort nicht allein, sondern geben Sie Antworten und koordinieren Sie den Austausch. Es ist zwar nicht einfach, Kunden zu mehr als einem „Daumen hoch“ zu bewegen, und erfordert regelmäßige Pflege, aber es lohnt sich: Sie gewinnen treue Kunden, die an „ihrem“ Geschäft gerne mitwirken.
6. Warum Sie auch ein Fehlkauf weiterführt
Es kommt schon mal vor, dass Ware defekt ist, nicht passt oder nicht gefällt. Wenn ein Kunde bei Ihnen reklamiert, haben Sie es in der Hand, den Kunden wieder zufrieden zu stellen. Nehmen Sie ihn ernst, hören Sie ihm zu, unterbrechen Sie ihn möglichst nicht und erforschen Sie, mit welcher Alternative Sie ihn wiedergewinnen können. Eine ehrliche Antwort, eine Entschuldigung ohne Beschönigungen und eine aktive Schadensbegrenzung bzw. Wiedergutmachung wird der Kunde positiv vermerken. Er wird Sie als kompetentes Geschäft wahrnehmen, das ihm Lösungen bietet. Sehen Sie eine Beschwerde als Chance, zu erkennen, wo Schwachstellen liegen, beispielsweise im Sortiment, in der Qualität der Produkte, bei den Lieferanten oder im Versand. So können Sie Ihr Angebot noch genauer auf Ihre Kundschaft zuschneiden. Den Unterschied zwischen Reklamation und Beschwerde können Sie hier nachlesen!
7. Treue belohnen heißt auch, Kaufanreize schaffen
Rabatte, Sonderangebote und Give Aways sind Lockmittel, um den Kunden zum Wiederkommen zu bewegen. Und nicht nur Schnäppchenjäger reagieren auf Preisvergünstigungen. Probetübchen oder Musterdöschen werden als Beigaben von jedem gern und wohlwollend mitgenommen. Persönlicher als wöchentliche Angebotsflyer sind spezifizierte Coupons, die beim Einkauf vorgelegt werden. Wer darüber hinaus eine Kundenkarte ausfüllt, bekennt sich offen zu Ihrem Geschäft. Sie belohnen die Treue Ihrer Kunden durch feste Rabattprozente und gewinnen dabei wie nebenbei viele Informationen rund um ihren Einkauf. Einen Mehrwert bieten Kundenkarten, wenn sie nicht nur zu Preisrabatten führen, sondern beispielsweise auch Gutschriften zu besonderen Gelegenheiten, Boni bei Preisstaffeln, Punktekonten oder spezielle Aktionsangebote beeinhalten. So schaffen Sie weitere Anreize, wiederzukommen und bei Ihnen einzukaufen. Die Kunden kommen, weil ihre Treue dadurch belohnt wird, dass sie beim Einkaufen sparen und noch etwas zusätzlich bekommen.
8. Geben Sie Ihrer Kundschaft ein Gesicht
Über eine Kundenkartei haben Sie die Möglichkeit, mehr über Ihre Klientel zu erfahren und Kunden noch enger an Ihr Geschäft zu binden. Dadurch finden Sie heraus, bis wohin Ihr Einzugsgebiet reicht, an welchen Wochentagen und zu welchen Uhrzeiten die Kunden einkaufen und auch, was sie dann kaufen. So können Sie Ihre eigenen Einkaufstermine, Ihre Warenbevorratung sowie Ihr Verkaufs- und Kassenpersonal danach planen. Durch die Speicherung wissen Sie auch, wann eine Zahlung in bar, auf Rechnung oder mit welcher Karte erfolgt und wann Ratenzahlung oder Säumnisse auftreten. So können Sie Ihre Zahlungsmodalitäten passend einrichten. Sie sehen auch, ob die Kunden selbst abholen und was sie liefern lassen. So können Sie Ihren Versand optimal ausstatten. Einfacher ist die Datenzuordnung, wenn Ihre Klientel Kundenkarten benutzt. Durch die personenbezogenen Angaben auf der Karte können Sie den Kunden sogar persönlich ansprechen: Schicken Sie ihm eine Glückwunschkarte zum Geburtstag oder anderen Festen des Jahres, bestenfalls verbunden mit einem Bonus. Unterbreiten Sie ihm Einkaufsvorschläge; weisen Sie ihn auf Sonderaktionen hin; laden Sie ihn zu Events ein; bieten Sie ihm Vorkaufsrechte etc. Allmählich entstehen so individuellen Kundenprofile, die Ihre Kundschaft ausmachen und es Ihnen erleichtern, Ihr Ambiente, Ihr Angebot und Ihren Service optimal auf die Kundschaft auszurichten.
9. Der ganz besondere Kunde
Für manches Geschäftskonzept macht es Sinn, eine Kundengruppe bevorzugt zu behandeln: Sie verkaufen beispielsweise Dinge, die kostspielig sind, oder Sie verkaufen an Kunden, die öffentlich bekannt sind, oder Sie verkaufen Luxusartikel. Denkbar ist auch, dass Sie einfach Ihrer Klientel einen ganz besonderen Service zukommen lassen möchten. Durch diese Aufmerksamkeit rund um Ihren Kunden, wird er bei Ihnen zum VIP: Er bekommt einen persönlichen Berater, der für ihn Zeit hat. Er erhält größere oder häufiger Rabatte. Er hat Zugang zu exklusiven Angeboten, die nicht alle kaufen können. Dabei genießt Ihr VIP-Kunde den Vorzug einer speziellen Verkaufs-Lounge, einschließlich Getränk und Snacks. Wer so umsorgt – oder geschützt – wird, kommt wieder.
10. Zum Einkauf Kaffee und Kuchen
Manche Geschäfte haben ein Café angegliedert, weil das Kunden anlockt, die dann auch in den eigenen Laden gehen. Außerdem entspannt ein Tässchen Kaffee und ein Stückchen Kuchen und sorgt für freudige Stimmung. Entspannte Kunden verweilen länger in Ihrem Geschäft, sie gucken sich intensiver um und kaufen mehr. Nun kann nicht jeder gleich ein Café betreiben, aber vielleicht können Sie ein Ruheeckchen einrichten, wo eine Kaffeemaschine und eine Keksdose stehen und ganz nebenbei eine Ihrer Angebotsbroschüren liegt. Das kommt besonders gut in Läden an, in denen Ehegatten bei der Anprobe warten müssen…. Alternativ könnten das auch eine Saftpresse und Joghurtbecher sein. Bei längeren Verkaufsgesprächen ist ein kurzer Snack ebenfalls willkommen und entspannt. Oder Sie locken an schlechter frequentierten Tagen Kunden mit einem Piccolo bzw. einem Smoothie zum Einkauf. Kunden merken sich Ihre Aufmerksamkeiten. Sie suchen Geschäfte, in denen man sich um sie kümmert, häufiger auf.
11. „Action“ im Verkaufsraum
Umfangreiche Gebrauchsanweisungen sind meist langweilig, und mündliche Erklärungen kann man sich oft nicht merken. Praktische Beispiele hingegen sind hilfreich und kurzweilig. In den großflächigen Geschäften von „Globetrotter“ beispielsweise können Kunden an Kletterwänden, auf Radrunden, in Kühlkammern, in Dauerduschen und auf Wasserflächen die Sportsachen vor dem Kauf ausgiebig testen. Doch es geht auch in kleinerem Rahmen mit Tages-Aktionen, etwa wie diesen: Zeigen Sie neuste Kleidungstrends in einer kleinen Modenschau! Lassen Sie Kunden Speisen aus einer innovativen Pfanne probieren! Führen Sie die Kraft der Bohrmaschine im Einsatz vor! Basteln Sie mit Kunden einen Adventskranz! Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Produkte anschaulich und attraktiv vorzustellen. Kunden nehmen das gerne an, denn sie freuen sich, etwas über die Funktionen zu erfahren oder neue Anwendungen kennenzulernen oder sich einfach inspirieren zu lassen. Solche für Kunden unverbindliche „action“ schafft Vertrauen in Ihre Kompetenz und erhöht die Kundenbindung.
12. Das Internet als Sprachrohr
Kaum ein Geschäft ist heute noch ohne eine Präsenz im Internet. Selbst wer keine eigene Internetseite betreibt, ist dennoch bei irgendeinem Dienst gelistet. Warum also nicht die Vorteile nutzen und selbst bestimmen? Adresse und Öffnungszeiten sind das Mindeste, damit Kunden Sie überhaupt finden. Nennen Sie Ihr Leistungsspektrum, stellen Sie sich und Ihr Team vor, bewerben Sie Aktuelles oder Neues! Nutzen Sie dafür die Kraft der Bilder. Wählen Sie die Kanäle, auf denen sich Ihre Klientel bewegt. Wenn Sie nicht selbst internetaffin sind, lassen Sie die Kommunikation pflegen. Ein veralteter Auftritt zieht keine Kunden an. Doch mit einem aktiven Portal können Sie Begeisterung wecken und Begehrlichkeiten hervorrufen, die Kunden gern in einem Laden stillen, der up-to-date auftritt.
13. Zusatznutzen von Cross-Selling bis Regalverlängerung
Ein Zusatznutzen ist für Kunden ein guter Grund, wieder in Ihr Geschäft zu kommen. Diesen Mehrwert können Sie beispielsweise über Cross-Selling bieten. Darunter versteht man Produkte, die sich ergänzen. Sucht der Kunde beispielsweise einen Anzug, so bieten Sie ihm auch ein Hemd, einen Pullunder oder eine Weste und eine Krawatte an. Im weiteren Sinne könnten auch noch Gürtel, Manschettenknöpfe oder Schuhe dazu kommen. Kunden sind dankbar für Vorschläge, die ein Outfit komplettieren, und freuen sich, es gleich mit kaufen zu können. Diese Methode funktioniert auch mit Kosmetika im Frisörsalon, mit Winterreifen im Autohandel, mit Kaffee in der Bäckerei. Eine andere Idee verbindet fremde Artikel zu einer Sinngemeinschaft: So bietet der Blumenladen auch Pralinen an, im Zeitschriftenladen gibt es auch Tabak und im Modeladen können Kunden Schmuck kaufen. Für Sie als Einzelhändler ist es die Chance, einen höheren Verkaufswert zu erzielen. Für Kunden ist es attraktiv, weil sie beim Kauf in nur einem Geschäft Zeit sparen.
Einen Zusatznutzen bietet auch der Onlineverkauf. Er eignet sich besonders für sperrige Güter, die im Laden zu viel Platz wegnehmen und sowieso angeliefert werden, beispielsweise Gartenmöbel oder Grills. Aber auch als klassische Regalverlängerung, um Artikel in anderen Farben oder anderen Größen anbieten zu können, ist er ideal. Kunden schätzen es, wenn Sie eine große Auswahl haben und nicht mit unerfüllten Wünschen wieder gehen müssen.
Onlineangebote lassen sich ebenfalls Aktionen fahren, etwa „Essen wie die Franzosen“, „Kleiden für den Stadtbummel“ oder „Sport machen wie ein Profi“. Was in Ihrem Ladenlokal nicht genügend Raum findet, kann ganz umfangreich im Internetshop platziert werden und Kunden zum Kauf animieren. Sie werden dann regelmäßig schauen, was es Neues bei Ihnen gibt.
14. Nach dem Kauf ist vor dem Kauf
Allerorts kommt die Google-Nachfrage, „Wie war es hier?“ Kundenbewertungen sind wichtig, denn sie rücken das Geschäft in den Blick aller Kunden, steigern die Firmenreputation und wirken als Empfehlung. Unabhängig davon können Sie aktiv bei Ihren Kunden nachhaken. Bei einer kostspieligen Anschaffung, wie einem Auto, versteht sich das von selbst. Aber auch bei kleineren Dingen bietet es sich an, zu fragen, ob alles zur Zufriedenheit ist oder ob es noch Erklärungsbedarf gibt. Bitten Sie um eine Bewertung. Kündigen Sie darüber hinaus Ihren namentlich bekannten Kunden an, wenn es ergänzende Produkte gibt, was neu herauskommt oder wann Rabatte zu erwarten sind. (Vorsicht, für Werbung und für Newsletter brauchen Sie eine Einwilligung des Kunden!) Mit einem kleinen „Dankeschön für Ihren Einkauf“ runden Sie das Einkaufserlebnis für Ihre Kunden ab, was sie zum Wiederkommen bewegen soll.
15. Lernen, ausprobieren und Spaß haben
Mit einer Tages-Aktion können Sie Kunden begeistern – mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen als Wiederkommer gewinnen. Ihre Aktionen sollten informieren, zum Mitmachen animieren, das Ausprobieren explizit erlauben und den Teilnehmern Spaß bereiten. So könnte Ihre Modenschau auch einmal Kundinnen als Models einladen und zu jeder neuen Saison in ihrem Geschäft stattfinden. Der Bohrmaschinentest kann Auftakt zu weiteren Maschinenvorführungen sein. Über mehrere Tage lassen sich auch Workshops zum Kochen, Basteln oder Heimwerkeln organisieren. Oftmals unterstützen Ihre Lieferanten Sie dabei gerne. So füllen dann Seminare, Workshops, Kurse oder Testläufe die Kalender Ihrer Stammkunden, die gerne neue Produkte kennenlernen möchten und sie dann auch kaufen.
16. Bühne frei für Ihr Event!
Noch einen Schritt weiter geht, wer seinen Laden der Kunst öffnet: Eine Ausstellung mit Bildern oder Fotografien ist nicht schwer umzusetzen. Es gibt vielleicht interessante lokale Künstler, die auf eine solche Chance hoffen. Selbst ohne freie Wände ist das machbar; zeigen Sie die Werke einfach auf Staffeleien. Auch ein Musiker – und mit etwas mehr Raum eine kleine Musikgruppe – machen Ihren Laden interessant. In stillerer Umgebung mit der Möglichkeit, Sitzgelegenheiten bereitzustellen, lässt sich eine Lesung veranstalten. Und wer ganz viel Platz hat, kann eine Theateraufführung realisieren oder ein Minimuseum auf die Beine stellen. Ideal wäre es, wenn die Veranstaltungen einen Bezug zu Ihrem Sortiment haben. So passen Landschaftsfotos in einen Obst- und Gemüseladen, Blasmusik in einen Trachtenladen, Wanderberichte in einen Sportladen oder botanische Exponate in ein Gartencenter. Zuhörer und Zuschauer werden so miteinbezogen, dass sie das ein oder andere entsprechende Produkt kaufen und gerne auch weiteren Events beiwohnen möchten.
17. Treue Fangemeinde
Ebenso wie ein Sportverein verschworene Fanclubs hat, kann auch ein Geschäft eine treue Kundschaft haben, die sich in einem Kundenclub auf den sozialen Medien zusammenfindet. Sie sollten diese Gruppen zwar dezent leiten und reglementieren, aber ihre Aktivitäten verselbständigen sich. Da bilden sich beispielsweise thematische Chatgruppen mit Foren und Fragerunden, sammeln sich Erfahrungsberichte und Bildergalerien, bilden sich Tauschbörsen und Beraterstunden etc. Das funktioniert besonders gut, wenn es eine Klammer gibt, die alle verbindet, etwa eine gemeinsame Automarke. Geht aber auch mit Kochinteressierten in einem Haushaltswarenladen oder mit Hobbygärtnern in einem Gartencenter oder mit Modellbauern in einem Bastelladen. Sorgen Sie dafür, immer mal wieder in den Fokus zu rücken, indem Sie beispielsweise die aktuellen Modelle, einen Workshop rund um Neuheiten, einen Extra-Vorverkauf oder eine Autogrammstunde organisieren. Dann werden Sie zur Drehscheibe für Treffen, Nachfragen – und Einkäufe.
18. Der 3. Ort
Aus der Soziologie stammt der Begriff „der 3. Ort“. Es ist ein Ort, der nicht zuhause, nicht Arbeitsplatz oder Schule ist. Jeder kann kommen oder gehen, wie er will. Der Besuch ist kostenlos und verpflichtet zu nichts. Man fühlt sich wohl, entspannt und verweilt gern. Begegnung mit Menschen und Gespräche sind an diesem Ort wahrscheinlich und erwünscht. Es gibt etwas zu essen und zu trinken, aber keinen Gastgeber.
Ein solcher Raum ist ein Idealbild, denn ein Geschäft ist nicht ständig geöffnet und kein neutraler Boden, weil es wirtschaftliche Interessen verfolgt. Wobei ein Café, eine Bar oder ein Kiosk durchaus für manche zum zweiten Zuhause werden kann, wo immer ein Stammkunde anzutreffen ist. Im weitesten Sinne kann also auch ein Laden ein solcher Wohlfühlraum sein: Er ist leicht zu erreichen, hat lange Öffnungszeiten, schwächt soziale Unterschiede ab, erfüllt das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch, bietet einen Ausgleich zu Familie und Beruf und weist eine eher spielerische Atmosphäre ohne Diskussionen zu ernsten Themen auf. Sie können die Voraussetzungen schaffen, mit Ihrem Geschäftsmodell Aufenthalt, Begegnung und Austausch Ihrer Besucher zu fördern, so dass Ihr Laden zu einem solchen 3. Ort werden kann.
19. Kooperieren und netzwerken
Mit Ihrem Angebot möchten Sie Begehrlichkeiten wecken und Wünsche erfüllen. Je umfangreicher das gelingt, um so lieber kommen Kunden wieder. Darunter können auch Produkte sein, die nicht zu Ihrem Kerngeschäft zählen. So können Sie beispielsweise in Ihrem Ladenlokal Kommissionsware führen, etwa Sonnenbrillen oder Schmuck in einem Modeladen, Kaffee in einer Bäckerei oder Konzertkarten in einem Reisebüro. Oder Sie vergeben einen Bereich in Ihrem Verkauf an eine bestimmte Marke, beispielsweise an ein Sportartikel-Label oder an einen Hersteller für Küchenaccessoires oder an eine Beauty-Linie. Beliebt ist auch die räumliche Nachbarschaft, etwa eine Bäckerei und eine Metzgerei in einem Ladenlokal oder eine Papeterie zusammen mit einem Geschenkeladen. Nicht umsonst ist ein gut strukturiertes Einkaufszentrum mit möglichst vielfältigem Angebot ein Kundenmagnet, weil die Kunden alles an einem Ort finden. Auch Ihr Onlineangebot profitiert von der Vernetzung mit Lieferanten. Sie sparen die eigene Lagerhaltung, nutzen die Fachkompetenz Ihres Partners und vergrößern Ihr Sortiment. Darüber hinaus können Sie sich mit Ihren Kooperationspartnern absprechen und zusammen werben sowie spezielle Aktionen oder Themen gemeinsam fahren.
20. Bleiben Sie immer am Ball!
Wer ein Geschäft führt, sollte immer aufmerksam bleiben: Was tut sich am Markt? Welche Produktentwicklungen gibt es? Wo sind neue Lieferanten? Wie entwickeln sich Logistik und Lieferketten? Welcher Stil ist gerade in? Welche gesellschaftlichen Ströme herrschen? Was liegt im Trend? Was wollen Kunden? Wie ändern sich die politischen Rahmenbedingungen? Aber auch im eigenen Geschäft ist es wichtig, selbst alltägliche Dinge immer mal wieder zu hinterfragen: Geht es einfacher, schneller, besser? Was kann ich tun für die Motivation meiner Mitarbeiter und mir selbst? An welchen Kenntnissen und Fähigkeiten können wir feilen und wie? Wie schaffen wir es, uns weiterzuentwickeln? Wie gelingt es, ein gut funktionierendes und harmonisches Team aufzubauen und zu halten? Eine gute Methode, up-to-date zu bleiben, ist Engagement: die Mitgliedschaft in einem Branchenverband sowie beruflichen Interessensverbänden, die Zugehörigkeit zu lokalen Organisationen und Vereinen, die Lektüre der Fachpresse und allgemeiner Nachrichten, Fortbildungen und Seminare usw. Verzetteln Sie sich dabei nicht durch zu viel Aktivität. Schließlich ist es nur entscheidend, dass Sie die Tendenzen der Zeit immer rechtzeitig erkennen, so dass Sie Ihr Geschäft mit allem, was dazu gehört, daran ausrichten können. Kunden honorieren Ihre Bemühungen. Möglicherweise kommen sie zunächst auch Neugier, und wenn es gefällt, werden sie zu Stammkunden.
Fazit: Viele Stellschrauben für den treuen Kunden
Die 20 oben einzeln und etwas detaillierter beschriebenen Maßnahmen liefern Ihnen kreative und effektive Ideen, um Kunden zu begeistern und zum Wiederkommen zu bewegen. Im Alltag greifen die meisten Maßnahmen ineinander und machen Ihren Geschäftsauftritt zur runden Sache, so dass aus zufriedenen Kunden Stammkunden werden.
Quellenangaben:
wb-web.de
grin.com
Beitragsbild:
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