Um Ihre Produkte an den Mann/die Frau zu bringen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Zielgruppen kennen. Deshalb sollten Sie auch auf eine gezielte Kundenansprache setzen. Wir stellen Ihnen heute drei kaufkräftige Kundentypen vor und zeigen Ihnen, wie Sie diese am besten erreichen. Im Marketing hat es sich eingebürgert, Kunden nach Jahrgängen zu gruppieren, wobei die deutschen Bezeichnungen Best Ager, Millennials oder Gen Z zwar sehr unzutreffend sind, aber genügen, um hier die unterschiedlichen Vorstellungen und Werte dieser drei Gruppen zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale Best Ager
Marketingmaßnahmen zielen längst nicht mehr nur ausschließlich auf junges Publikum ab. Inzwischen erkennen immer mehr Unternehmen, dass gerade die Zielgruppe „Best Ager“ bzw. „Silver Surfer“ kaufkräftig, konsumfreudig und finanziell stark ist. Best Ager sind in der Regel über 50 Jahre alt, unternehmungslustig und junggeblieben. Häufig leben sie in gesicherten Verhältnissen, was sie glücklich stimmt und ihre Kaufkraft erhöht. Vielfach verfügen sie über körperliche Fitness und ein gefülltes Bankkonto. Das sind die wichtigsten Charakteristiken von Best Agern:
- hohe Kaufkraft
- junggeblieben
- Markenbindung
- bevorzugen Luxus- und Qualitätsprodukte
- keine Schnäppchenjäger
- weniger kritisch gegenüber Marketingstrategien
So erreichen Sie die Zielgruppe Best Ager
Best Ager sind für den Verkauf hochpreisiger Ware von besonderer Bedeutung, da sie über eine große Konsumbereitschaft sowie eine hohe Kaufkraft verfügen. Gerade wenn Sie Premium-Ware vertreiben, sind Silver Surfer also die perfekte Zielgruppe für Sie. Doch wie erreichen Sie diese Gruppe am besten?
Best Ager haben meist spezielle und hohe Ansprüche an ein Produkt. Um sie als Kunden zu gewinnen, ist es wichtig, Informationen in übersichtlicher Form zu vermitteln. Diese Zielgruppe wünscht sich nicht nur ein hochwertiges Produkt, sondern auch kompetentes Fachpersonal. Ein guter Kundenservice wird immer wichtiger.
Die Kundenzufriedenheit ist das A & O bei den Best Agern und darf nicht nur als „netter Nebeneffekt“ verstanden werden. Die Motivation dieser Zielgruppe, ein Produkt zu kaufen, hängt davon ab, ob ihren hohen Ansprüchen hinsichtlich Produkt, Kundenservice und Unternehmen Genüge getan wird. Ansonsten wird eine Marke konsequent gemieden. Da Best Ager sich die neuste Technik leisten können und zudem interessiert sind, trauen sie sich auch an Innovationen, fordern aber eine enge Beratung und Begleitung. Ist das der Fall, dürfen Sie sich über treue Kunden freuen, die immer wieder bei Ihnen einkaufen.
Wichtig ist es auch, Best Ager gezielt anzusprechen und nicht außen vor zu lassen. Auf Werbebroschüren sind beispielsweise häufig Teenager oder junge Menschen abgebildet und in der Broschüre steht dann in etwa: „Wenn DU heute Deine Karte aktivierst“ etc. Das Kommunikationsmittel, welches sich für den 20-Jährigen eignet, spricht nicht unbedingt den Mitte-50-Jährigen an. Dabei wollen Best Ager Produkte zwar seniorengerecht erleben, aber sich nicht unter „alt“ oder „Senior“ eingestuft wissen. Das Älterwerden sollte nicht als negativ dargestellt werden.
Merkmale Millennials
Eine weitere Zielgruppe mit hoher Kaufkraft ist die Generation Y, auch „Millennials“ genannt. Millennials sind kurz vor der Jahrtausendwende zwischen 1980 und 1999 geboren. Aufgewachsen im Zeitalter der digitalen Technologien unterscheiden sie sich grundlegend von den vorhergehenden Generationen. Sie hinterfragen das Leben, den Beruf und die alltägliche Erfüllung kritisch. In ihren persönlichen und gesellschaftlichen Werten unterscheiden sie sich von den Best Agern. Sie führen ein technik- und medienaffines Leben und haben oft einen akademischen Hintergrund. Das sind die wichtigsten Charakteristiken der Millennials:
- hohe Kaufkraft
- materialistisch
- sehr technik- und Social-Media-affin
- möchten sich selbstverwirklichen
- blicken mit Sorge in die Zukunft (Klimawandel, Populismus, Terrorismus etc.)
- kritisch gegenüber Marketingtechniken
So erreichen Sie die Zielgruppe Millennials
Die Generation Y ist mit digitalen Medien aufgewachsen. Sie verfolgen Unternehmen und Marken auf sozialen Medien und sind sehr technik- und medienaffin. Als „Digital Natives“ probieren sie gern neue Technologien aus, tätigen aber keine Impulskäufe, sondern sondieren den Markt gründlich.
Sie sind weniger über Telefon, E-Mail oder direkten Kontakt erreichbar. Neben Social-Media-Kanälen stehen auch Chats und mobile Apps hoch im Kurs bei dieser Zielgruppe. Nutzen Sie diese wertvollen Tools für sich und Ihr Unternehmen! So könnten Sie soziale Netzwerke z. B. zum Bereitstellen von wichtigen Informationen und Chats für Anfragen, Feedback und Beschwerden einsetzen. Wichtig ist es, über eine konstante Kommunikation eine Beziehung aufzubauen, denn gerne wirken Millennials auch aktiv am Kaufablauf mit. Setzen Sie bei der gezielten Ansprache auf kurze und prägnante Texte und verwenden Sie Abkürzungen und Anglizismen. Der Ton sollte zudem eher umgangssprachlich als akademisch sein. Besonders gut kann die Zielgruppe auch durch aussagekräftige Bilder erreicht werden. Drücken Sie Gefühle und Stimmungslagen mittels Emojis aus und setzen Sie außerdem auf Storytelling durch Bilder. Gut erreichbar sind Millennials für Influencer, die als Botschafter Vertrauen zu Ihrer Marke aufbauen können.
Um Millennials als Kunden anzusprechen, ist es wichtig, auf eine authentische, offene und transparente Kommunikation zu setzen. Die Generation Y teilt gerne Anekdoten aus ihrem Leben online und wünscht sich diese Offenheit und Transparenz auch von Unternehmen. Halten Sie keine Informationen zurück und seien Sie möglichst offen, um Vertrauen zu gewinnen. Begegnen Sie den Millennials zudem auf Augenhöhe in einem lockeren und freundlichen Umgangston. Das Nutzen von „Du“ statt „Sie“ ist in dieser Zielgruppe von Vorteil.
Merkmale Gen Z
Die Generation Z folgt auf die Milleninals und ist zwischen 1995 und 2010 geboren. Anders als ihre Vorgängergenerationen, wurde der Umgang mit Smartphones, Tablets und Co. dieser Generation bereits in die Wiege gelegt. Sie sind bestens vertraut mit Social Media, Selbstdarstellung und mobiler Videoproduktion. Selbstverständlich haben sich durch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen wie Globalisierung und Digitalisierung, auch in dieser Gruppe andere Verhaltensweisen und Wertvorstellungen etabliert. Das sind die typischen Charakteristiken der Gen Z:
- hohe Kaufkraft
- immer online
- sind häufig unentschlossen (aufgrund der Flut an Informationen und Möglichkeiten)
- hohes Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität
- sind stark untereinander vernetzt
- sehr individualistisch
So erreichen Sie die Zielgruppe Gen Z
Bei der Gen Z spielt der erste Eindruck eine entscheidende Rolle. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, sondern achten Sie darauf, nicht in Vergessenheit zu geraten. Stechen Sie aus der Masse hervor und setzen Sie auf schnelle, prägnante und einprägsame Werbebotschaften. Der User sollte die Message bereits nach ein paar Sekunden eindeutig erkennen können.
Doch nicht nur der Inhalt, sondern auch das Design spielt eine entscheidende Rolle für diese Zielgruppe. Vor allem Bilder und Videos vermitteln relevante Informationen schnell und werden sehr gut von der Generation Z angenommen. YouTube und Instagram sind für sie wichtige Plattformen. Auch über Micro-Influencer, die Ihre Botschaften authentisch, ehrlich und glaubhaft überbringen können, ist diese Zielgruppe zu erreichen. Für sie ist guter Content wichtiger denn je! Inhalte sollten schnell konsumierbar, informativ und unterhaltsam sein.
Des Weiteren wünscht sich die Gen Z einen aktiven Austausch und Entertainment. Versuchen Sie, eine persönliche und emotionale Bindung zu dieser Zielgruppe aufzubauen. Diese Generation informiert sich ganz genau, warum ein Produkt angeblich das Beste ist, und erkundigt sich nach Rabattcodes.
Dabei sollten Sie schnellstmöglich ein Feedback geben oder Fragen beantworten und zwar individuell und ohne Phrasen. Online-Bewertungen geben wichtige Impulse vor dem Kauf. Die Gen Z möchte ihren persönlichen Vorteil wissen: Welche positiven Erfahrungen oder Emotionen bringt ihnen ein Produkt?
Ein weiteres wichtiges Tool, um Gen Z zu erreichen, ist „Storytelling“. Was ist die Geschichte Ihres Unternehmens? Welche Intention hatten Sie bei der Gründung? Welche Emotionen, Erfahrungen und Erlebnisse sind mit dem Produkt verbunden? Diese Art des Storytellings kommt vor allem bei dieser jungen Generation gut an. Sie kauft Produkte, die ein spezielles Problem lösen und dabei eine positive spannende Botschaft vermitteln. Es geht um eine Geschichte mit Gefühl. Für eine Generation, die sich um ihren Planeten sorgt, ist es außerdem wichtig, dass Sie zeigen, wo Ihr Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt und wie Sie Datenschutz handhaben.
Quellenangaben:
herbstlust.de/best-ager
wordbridge-academy.de/blog/kunden-binden/generation-y-in-der-kundenkommunikation-begeistern/
trafficdesign.de/knowhow/online-marketing/generation-z-marketing
Beitragsbild:
© AdobeStock / Gpointstudio