Wer kennt sie nicht, die langen Schlangen vor den Eisdielen, sobald das Thermometer über die 20°C Marke steigt? Pro Kugel Eis zahlt der Kunde je durchschnittlich 1 Euro und wenn man allein die anstehenden Menschen zählt, pro Person eine Kugel Eis veranschlagt und das Ergebnis berechnet, sieht das Geschäft mit der coolen Süßspeise gewinnversprechend aus. Hier sollte man bedenken, dass der Eiskonsum ein witterungsabhängiges Saisongeschäft ist. In verregneten Sommern und im Winter verkauft sich Eis praktisch gar nicht. Oder doch? Mit einigen kreativen Ideen und Tipps kann die Eröffnung einer Eisdiele eine lohnende Geschäftsidee sein!
Inhaltsverzeichnis
Was bei der Eröffnung einer Eisdiele zu beachten ist
Das eiskalte Geschäft braucht den perfekten Standort. Wer eine Location am Badesee, in den begehrten Lagen der Fußgängerzone oder in Einkaufszentren mietet, wird schon aufgrund der Lage gute Umsätze machen. In abgelegenen Seitenstraßen oder an Orten, die von Familien nur spärlich oder gar nicht frequentiert werden, lohnt sich die Eisdiele kaum. Auch wenn Eis sicherlich keine rein von Kindern bevorzugte Süßspeise ist, sind die Kids doch der treibende Motor für den Stopp beim Eisverkäufer. Die Eissaison beträgt durchschnittlich 6 Monate. Mit sinkenden Temperaturen im Herbst nimmt das Interesse der Kunden und damit der Umsatz in der Eisdiele ab. Entweder hat man im Sommer einen so hohen Gewinn erwirtschaftet, dass sich die Wintermonate überbrücken lassen, oder man braucht eine Idee, um die Location in der kalten Jahreszeit anderweitig zu nutzen und die Eisdiele mit einem zweiten Saisongeschäft zu koppeln.
Ein Saisongeschäft braucht saisonal übergreifende Lösung
Der Traum, im Sommer Eis zu verkaufen und sich im Winter mit dem Gewinn zur Ruhe zu setzen, geht leider nur für die wenigsten Eisverkäufer in Erfüllung. Daher lohnt es, wenn man sich bereits vor dem Weg in die Selbstständigkeit Gedanken macht, wie man die angemietete Location in der kalten Jahreszeit nutzen und mit welchem Konzept man weiter Geld verdienen kann. In größeren Städten sieht man häufiger, wie eine Eisdiele spätestens Ende Oktober zu einem Imbiss für warme Süßspeisen wird. Heißer Apfelstrudel und Waffeln erfreuen sich bei Saisonverkäufern und bei Kunden großer Beliebtheit. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass man die Eisproduktion über die Wintermonate nicht völlig einstellen muss. Denn in Kombination mit einem heißt dampfenden Gebäck erfreut sich das Eis auch in der kalten Jahreszeit ungetrübter Beliebtheit. Fakt ist allerdings auch, dass sich der reine Abverkauf von Eis im Winter nicht lohnt. Dies gilt sowohl für das to-go Geschäft, wie für Eisdielen mit kleinem Café- und Sitzbereich. Die Planung des Saisongeschäfts setzt somit immer voraus, dass man die kalte Saison einplant und die Geschäftsidee auf die Wintermonate hinaus ausweitet.
Das Alleinstellungsmerkmal als wichtiges Kriterium im saisonalen Business
Was macht die Eisdiele besonders und hebt sie von den zahlreichen Eisverkäufern in Standortnähe ab? Im Alleinstellungsmerkmal liegt das Geheimnis für den Erfolg, der die warme Jahreszeit überdauert. Selbst hergestellte, außergewöhnliche Eissorten und ein stilvolles Ambiente sind nur zwei Beispiele. Denn auch diesen Trend haben bereits viele Eisdieleninhaber aufgegriffen. Man braucht also ein Konzept, dass sich deutlich von der starken Konkurrenz abhebt und so optimal ist, dass es sich per Mundpropaganda wie ein Lauffeuer verbreitet. In einer Zeit, in der sich Menschen immer bewusster ernähren, lohnt sich die Orientierung auf regionale und saisonale Produkte. Bei allen Eissorten, die aus regionalen Produkten hergestellt werden können, sollte man diesen Trend aufgreifen und das Konzept für den Kunden im Lokal präsentieren. Damit die Kunden im Herbst nicht plötzlich ausbleiben und davon ausgehen, dass die Eisdiele geschlossen hat, beginnt das Marketing für die zweite Saison bereits im Sommer. Kreative Ideen für einzigartige Geschäftskonzepte können sich zusätzlich auf ein Motto, eine Epoche oder einen bestimmten Stil fokussieren. Die italienische Eisdiele hat kein Alleinstellungsmerkmal mehr und kommt bei der Zielgruppe auch nicht gut an, wenn kein Italiener hinter dem Tresen steht. Wie wäre es mit einer 60-er oder 80-er Jahre Eisdiele und den entsprechenden Outfits der Mitarbeiter?
Fazit – die Eisdiele kann sich lohnen!
Die Eisdiele ist eine coole und bei richtiger Planung saisonübergreifende Geschäftsidee. Bereits vor der Eröffnung muss eine konkrete Planung erfolgen und das Konzept stehen. Als reines Saisongeschäft steht der Eisdieleninhaber in den Wintermonaten vor finanziellen Herausforderungen.
Quellen: