Der Weg vom Traum bis hin zum eigenen Café erfordert viele konkrete Schritte: Damit Ihre Geschäftsgründung nicht zum Alptraum wird, sollten Sie sich Zeit nehmen, um alles gründlich vorzubereiten und realistisch zu planen.
Das Wichtigste bringen Sie selbst bereits mit: Ihre Idee, Ihre Leidenschaft und Ihr Durchhaltevermögen. Alles andere lässt sich nachschlagen, erarbeiten und zusammenstellen. Gewappnet mit Hintergrundwissen und ausgestattet mit Rat von erfahrenen Stellen, sollte Sie nichts so leicht entmutigen, Ihren langgehegten Wunsch in die Tat umzusetzen.
Wie finden Sie die passende Zielgruppe? Wie richten Sie Ihr Café stilvoll ein und wie bauen Sie ein motiviertes Team auf? All diese Fragen werden in diesem Ratgeber beantwortet, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Die Vorbereitung – Von der Idee zum Konzept
Ein Café – An was denken Sie dabei? In früheren Jahren war ein so genanntes Kaffeehaus häufig ein Ort für intensive Zeitungslektüre oder auch ein Treffpunkt, um eifrig oder sogar hitzig über aktuelle Themen zu diskutieren. Später entwickelte sich das Café zum Raum für den Kaffeeklatsch der Damen oder für den schnellen Kaffee der Arbeitnehmer zwischendurch.
Auch wenn sich die Kaffeekulturen der Länder unterscheiden, haben ihre Cafés dennoch ein paar grundsätzliche Gemeinsamkeiten: Es gibt Kaffee, die Räumlichkeiten sind gemütlich, der Gast kann dort Freizeit verbringen oder Wartezeiten überbrücken, er kann andere Menschen treffen und sich kulinarisch verwöhnen lassen, und er wird bedient.
Es liegt nun an Ihnen, welche Geschäftsidee hinter Ihrem Café steckt:
- Geht es um Kaffee in allen seinen Variationen? Und stammt der Kaffee vielleicht nur aus einer bestimmten Rösterei?
- Möchten Sie klassisch „nur“ Kaffee und Kuchen anbieten? Oder vielleicht Ihre Öffnungszeiten erweitern und schon mit dem Frühstück beginnen oder auch ein Mittagsmahl anbieten, wie in einem Bistro?
- Kommen Sie aus dem Backhandwerk, so dass Ihr Café vor allem Ihre leckeren Eigenwaren vermarkten soll? Liegt der Fokus auf Torten oder eher auf Brot? Soll es einen To-Go-Bereich – etwa mit belegten Brötchen – geben?
- Möchten Sie sich spezialisieren? Beispielsweise auf vegan oder auf fair trade? Oder auf Heißgetränke aller Art?
- Oder schwebt Ihnen eine Kombination mit Barbetrieb oder vielleicht mit Eisdiele vor?
- Soll Ihr Café ein Treffpunkt mit Kulturangeboten wie Lesungen oder Musikdarbietungen sein?
Schon diese paar Beispiele zeigen, dass Vieles möglich ist. Dabei kann eine Spezialisierung ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein, weil Sie ein Alleinstellungsmerkmal haben, einen USP, der Kunden anzieht. Während eine Kombination Ihr wirtschaftliches Risiko mindert – sofern Sie sich nicht verzetteln und Ihre Kernbotschaft verwässern. Ein Mix ist für eine breitere Kundenschicht attraktiv. Ihre Gäste kommen verteilt über den Tag und retten Sie zudem über saisonal schwache Zeiten.
Ist Ihr Angebot vielfältig, so ist auch Ihr Publikum ganz gemischt zusammengesetzt: Ihre Kunden unterscheiden sich in Alter, Bedürfnis und Kaufkraft und kommen zu verschiedenen Tageszeiten. Während beispielsweise die Brötchenholer und Frühstücker in den Morgenstunden und vormittags unterwegs sind, erstreckte sich die klassische Kaffee-und-Kuchen-Zeit über den Nachmittag. Bestenfalls haben Sie Stammgäste und Laufkundschaft.
Und wenn Sie einen Geschäftsbetrieb übernehmen, schauen Sie, ob die Zulieferer, die Mitarbeiter und das Markenimage Ihren Vorstellungen entsprechen. Kommen die Kunden, weil sie Altbekanntes erwarten, oder mögen sie sich auch auf Neues einstellen?
Schritt 2: Auswahl des perfekten Standorts
Daher lautet die nächste Frage, wo Sie wohl Kunden für Ihre Geschäftsidee finden können: Überall, wo Wartezeiten entstehen, ist ein trockenes Plätzchen zum Kaffeetrinken beliebt: An Haltestellen, vor Ämtern oder neben Ärztehäusern. Möchten Sie auch belegte Brötchen oder Snacks anbieten, so ist ein Standort in Gewerbegebieten mit vielen Handwerkern oder auch vor Schulen ideal. Benachbart von Krankenhäusern, Seniorenheimen, Kurzentren, Kirchen und Friedhöfen werden Café gebraucht, die Platz für größere Runden bieten. Nach einem ausgedehnten Einkaufsbummel wird ebenfalls gern ein Päuschen in einem Café eingelegt, weshalb eine Stadtlage gut frequentiert sein kann. Aber auch in Wohngegenden kann sich ein Café zum Nachbarschaftstreff entwickeln, gerade weil viele Menschen im Homeoffice arbeiten. Um Kundenbesuch keine Sorgen zu machen, brauchen Sie sich hingegen rund um touristische Highlights. Wenn Sie mit Veranstaltungen locken wollen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Café erreichbar ist und Parkplätze bietet.
Vielleicht wartet auch irgendwo ein Café auf einen Nachfolger, und Sie können Standort, Mitarbeiter, Zulieferer und Gäste übernehmen.
Mit diesen Vorstellungen gehen Sie auf Standortsuche. Betrachten Sie das Viertel, die Fußgängerzone oder Einkaufsstraße genau und kommen Sie zu unterschiedlichen Zeiten hin!
Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Standort-Wahl Ihres Cafés:
- Gibt es genug Menschen dort, die Lust auf Kaffee-Kultur haben?
- Ist die Umgebung hell und sicher?
- Wie ist die Infrastruktur? Gibt es Haltestellen, Grünflächen oder Parkplätze?
- Ist es ein Wohn- oder ein Gewerbegebiet?
- Wer sind Ihre Mitbewerber?
- Könnten sich Synergien mit anderen Geschäften ergeben?
- Gibt es überhaupt freie Immobilien? Oder steht ein Café zur Übergabe an?
Eine gründliche Analyse bewahrt Sie davor, an der Standortfrage zu scheitern. Wahrscheinlich werden Sie Räumlichkeiten anmieten. Aber Sie können durchaus auch ein Gebäude kaufen oder ein Grundstück erwerben, um selbst zu bauen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein bereits bestehendes Café zu übernehmen. Fragen Sie dann: Warum wird es übergeben? Gibt es bauliche Altlasten?
Auf jeden Fall sollten Sie die Immobilie und die Verträge gründlich prüfen: Gibt es Unzulänglichkeiten im Bau? Eignet sich die Raumaufteilung? Sind Umbauten nötig und erlaubt? Wie hoch sind Miete und Nebenkosten? Gelingen Anlieferung und Entsorgung problemlos?
Schritt 3: Unverzichtbar – Der Businessplan
Starten Sie Ihr Café keinesfalls ohne einen Businessplan! Indem Sie die einzelnen Punkte durcharbeiten und schriftlich festhalten, gewinnen Sie Klarheit über Ihre Ziele, die Risiken und die Kosten und starten nicht blind in ein Abenteuer.
Ein Businessplan enthält neben Ihrer Geschäftsidee und Ihrem persönlichen Profil auch Infos über Ihre Zielgruppe, den Markt und die Wettbewerber. Sie führen darin eine Stärke-Schwächen-Analyse Ihres Konzepts auf und gehen auf Vertriebsideen ein. So bringen Sie gesichert in Erfahrung, ob sich das von Ihnen geplante Café überhaupt finanziell auszahlen würde und wie stark die Konkurrenz ist. Die Analysen werden Ihnen aufzeigen, ob Ihre Idee realistisch ist und ob Sie vielleicht gezielt in eine bestimmte Ausrichtung wählen sollten, um mit einem USP aus der Masse herauszustechen.
Ein umfangreicher Teil des Businessplans ist der Finanzierung einschließlich Liquidität und Rentabilität gewidmet. Insbesondere die Soll-/Ist-Vergleiche über einen Dreijahreszeitraum ermöglichen Ihnen beste Kontrolle Ihrer Fortschritte und zeigen auf, wo Sie eventuell etwas anpassen sollten: Kaufe ich zu teuer ein? Sind meine Preise falsch angesetzt? Habe ich zu hohe Personalkosten?
Die Daten aus dem Businessplan sind die Grundlage für Bankverhandlungen über die Finanzierung sowie für Anträge auf mögliche Fördermittel. Die Banken sind vorsichtiger geworden, darum sind realistische Daten umso wichtiger. Vielleicht finden Sie private Investoren, denen Ihr Businessplan Vertrauen in Ihre sichere Geschäftsführung geben kann. Auch um Gründungszuschuss bzw. Einstiegsgeld von der Agentur für Arbeit zu bekommen, müssen Sie einen Businessplan vorlegen. Außerdem ist er erforderlich, wenn Sie ein Café übernehmen möchten.
Zum Glück müssen Sie Ihren Businessplan nicht allein aufsetzen. Gerade für Erstgründer gibt es Stellen, wie die IHK, die Sie dabei begleiten und mit Ihnen daran feilen.
Der Punkt Finanzierung in Ihrem Businessplan muss alle Kosten für eventuelle bauliche Änderungen, für die komplette Ausstattung von Küche und Verkauf sowie die Einrichtung des Gastraums (Bodenbeläge, Mobiliar, Beleuchtung und Deko) und darüber hinaus geplante weitere Anschaffungen für die kommenden drei Jahre abbilden. Nicht vergessen dürfen Sie die Erstausstattung mit Geschirr sowie mit Vorräten!
Viel Geld verschlingen auch die Gebühren für Genehmigungen, Eintragungen und für Schulungen, die Sie vor der Eröffnung absolvieren müssen.
Achten Sie außerdem schon bei Kreditabschluss darauf, welche Zinsen anfallen und welche Laufzeiten sie haben. Berücksichtigen Sie diese ebenso wie die Abschreibung Ihrer Anschaffungen.
Überlegen Sie, welche Miete inklusive Nebenkosten Sie erwirtschaften können und welche Betriebskosten noch hinzukommen: Müssen Sie ein Firmenfahrzeug unterhalten (für Einkauf oder Auslieferung)? Haben Sie Mitarbeiter, für die Sie Lohn und Sozialabgaben leisten? Nicht unerheblich sind in einem Café die Kosten für die Reinigung: Neben der Pflege der Räumlichkeiten sind es vor allem die Tischwäsche und die Schürzen, die regelmäßig gewaschen werden müssen. Wollen Sie eine Wäscherei beauftragen? Mieten Sie die Wäsche? Oder waschen Sie selbst?
Und dann sind da noch kalkulatorische Kosten: Haben Sie Ihren eigenen Unternehmerlohn eingerechnet?
Können Sie Reserven bilden (für wirtschaftlich schwache Zeiten oder für Reparaturen)? Können Sie eine Verzögerung Ihrer Neueröffnung finanziell überstehen?
Schritt 4: Bürokratie – Vorschriften, Genehmigungen, Versicherungen
Die Eröffnung Ihres Cafés erfordert eine Anmeldung beim Gewerbeamt Ihrer Gemeinde. Dafür müssen Sie Informationsunterlagen über Ihre Räumlichkeiten vorlegen. Vom Finanzamt benötigen Sie eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, dass Sie ordnungsgemäß Steuern gezahlt haben und keine Steuerschuld vorliegt. Dafür ist der Betriebseröffnungsbogen, ein Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, auszufüllen. In ihn tragen Sie die Rechtsform ein, die Ihr Café haben soll. Eine Betriebshaftpflicht ist für ein Café keine Pflicht. Weil Sie mit Lebensmitteln umgehen wollen, ist ein Gesundheitszeugnis vom Gesundheitsamt für Sie und alle Mitarbeiter Pflicht. Hinzu kommt eine Gaststättenerlaubnis oder -konzession für den Verkauf von zubereiteten Speisen und eventuell zusätzlich eine Schanklizenz, um alkoholische Getränke auszuschenken. Das Ordnungsamt Ihrer Gemeinde stellt sie gegen Vorlage einer Reihe von Unterlagen aus, unter anderem müssen Sie für sich und Ihre Mitarbeiter nachweisen, an einer Schulung über Gesundheit und Hygiene teilgenommen zu haben. Bitte beachten Sie, dass einige Bundesländer das Gaststättengesetz in eigenes Landesrecht umgesetzt haben, während andere nur dessen Vollzug durch eine eigene Gaststättenverordnung regeln. Die Bestimmungen sind also unterschiedlich! Die örtlichen Regelungen können Sie bei der Gewerbeaufsichtsbehörde, dem Gewerbeamt oder der IHK erfragen.
Wichtig für Sie als Café-Betreiber ist es auch, sich mit den Hygienevorschriften und dem Lebensmittelrecht zu beschäftigen. Das gilt beispielsweise für Lagerung und Verarbeitung, aber auch für die Kennzeichnung unverpackter und loser Ware sowie die Entsorgung. Einhaltung, Dokumentation und Unterrichtungsnachweise über lebensmittelrechtliche Kenntnisse helfen bei unangemeldeten Kontrollen der örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörde oder dem Gewerbeaufsichtsamt.
Erwähnt werden sollen das Jugendschutzgesetz und der Umgang mit Glückspielautomaten. Nicht vergessen dürfen Sie GEMA-Gebühren, wenn Sie Veranstaltungen mit Ton und Bild planen.
Eine separate Gaststättenbauverordnung regelt die bauliche Beschaffenheit eines Gastronomiebetriebs in vielen Details: Umfang und Ausstattung der Sanitäranlagen, Immissionsschutz für Lärm, Belüftung und Dunstabzug, Feuerschutz und Rettungswege, aber auch Werbeanlagen und Parkplätze sowie Flächen für die Außengastronomie.
Wenn Sie Mitarbeiter einstellen möchten, benötigen Sie eine Betriebsnummer, die die Agentur für Arbeit ausstellt. Außerdem müssen Sie Ihr Personal anmelden und Sozialversicherungsbeiträge bezahlen. Beachten müssen Sie zudem die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetz und des Arbeitsrechts sowie zum Arbeitsschutz.
Auch Selbständige sind verpflichtet, in die Kranken- und Pflegeversicherung einzuzahlen, während Rentenbeiträge und Arbeitslosenversicherung nicht Pflicht sind. Aber es ist sehr sinnvoll, sich auch als Selbständiger dahingehend abzusichern.
Damit Sie sämtliche steuerlichen Aspekte und Versicherungen für Ihr Café im Blick halten, ist eine Beratung bei einem Steuerbüro vorteilhaft.
So gibt es beispielsweise Anforderungen des Finanzamts an das Kassensystem. Auf der sicheren Seite sind Sie mit einer Gastronomie Management Software. Diese müssen Sie allerdings zunächst erwerben und sich dann darin schulen lassen. Ebenso ist es mit einer Software für das Warenwirtschaftssystem. Insbesondere wenn Sie keine Vorkenntnisse in Buchführung und Betriebswirtschaft haben, ist ein Vorbereitungskurs bei der IHK dringend angeraten.
Schritt 5: Gestaltung und Einrichtung des Cafés
Aus Ihrem Geschäftskonzept und den Räumlichkeiten ergibt sich, wie Sie Ihr Café aufteilen und ausstatten: So ist beispielsweise für den Kaffee-to-go ein geräumiges Ausgabefenster vorteilhaft; den Kaffee zwischendurch trinken Ihre Gäste an einer langen Theke; für den kurzen Kaffeestopp mit Zeitungslektüre bieten sich kleine Zweiertische an; wenn es warme Mahlzeiten geben soll, brauchen Sie größere Tische mit bequemeren Stühlen.
Genauso sollten Sie überlegen, ob Sie eine Spielecke für Kinder einrichten möchten, ob es ein ruhiges Lesezimmer oder ein separates Kaminzimmer geben soll, ob Sie eine Bühne benötigen oder im Sommer die Terrassentüren geöffnet werden sollen.
Vergessen Sie nicht, auch aus Servicesicht zu schauen: Wo befinden sich Theke und Kasse? Wohin kommt die Küche? Wo werden Kaffee und Co. ausgegeben? Wohin mit dem schmutzigen Geschirr? Welche Laufwege haben Ihre Mitarbeiter?
Die Räumlichkeiten machen gewisse Vorgaben: Beispielsweise könnten Stufen vorhanden sein. Wie können Sie diese oder andere Stolperstellen entschärfen? Wo sind die Fenster? Wieviel Tageslicht kommt hinein? Wo ist der ideale Platz für Theke, Küche, Garderobe oder WC? Kann ich Räume optisch oder akustisch abtrennen?
Solche Überlegungen laufen bestenfalls miteinander, denn daraus ergeben sich automatisch Ideen für die Einrichtung, das Mobiliar und die Beleuchtung. Es ist wohl klar, dass Sie nicht irgendeine Wandfarbe kaufen, sondern ein Konzept für Farbgebung und Stil festlegen. Dann wirkt Ihr Café wie aus einem Guss. Selbst bei einem vielfältigen kulinarischen und kulturellen Angebot sind Sie dann in der Lage, Ihr Café schnell auf die jeweilige Situation abzustimmen: Kommen große Gästegruppen, rücken Sie Tische und Stühle zusammen. Bieten Sie eine Lesung, drehen Sie die Sitze zum Vorleser. Zur Mittagsessenszeit ziehen Sie Ihre Tische aus oder nutzen Beistelltische. Bei geöffneten Terrassentüren verschieben Sie Ihr Mobiliar teilweise nach draußen. So ist Ihre Einrichtung immer optimal komfortabel für Ihre Gäste. Achten Sie aber bitte auch darauf, dass es für Ihr Servicepersonal bequem bleibt: Denn wenn Ihre Mitarbeiter um Stühle herum manövrieren, Kaffeetassen jonglieren und sich beim Absetzen verbiegen müssen, ist das auch für die Gäste unerfreulich. Großes und schweres Mobiliar ist deshalb nur geeignet, wenn Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben. Denn Sie müssen auch im Blick behalten, genügend Gäste zugleich bewirten zu können, damit sich Ihr Café lohnt.
So vielfältig wie Ihr Angebot kann auch Ihre Einrichtung sein. Längst ist es Trend, nicht nur eine Sorte Tisch und Stuhl zu haben, sondern verschiedene kleine Raumensemble mit unterschiedlichem Mobiliar zu schaffen und sie durch Blumen Deko oder Vitrinen abzutrennen, um so optische Nischen zu bilden, die das Wohlbefinden Ihrer Gäste erhöhen. Ein Café ist kein Wartesaal, selbst wenn darin Zeit überbrückt werden soll. Apropos: Gibt es auch Steckdosen für Laptops oder Handys?
Neben der komfortablen Nutzung und dem bequemen Service sollten Sie Ihr Mobiliar auch nach Funktionalität aussuchen: Es ist nicht zu schwer, um es zu verrücken. Es hinterlässt keine Schrammen auf dem Boden. Gäste sitzen bequem und können auch gut aufstehen. Stühle und Sessel lassen sich gut reinigen. Der Bezug klebt nicht und ist langlebig, gegebenenfalls auch outdoortauglich. Positiv ist es auch, wenn sich die Stühle bei Nichtgebrauch oder zur großen Reinigung stapeln lassen.
Beim Stil sind Ihnen keine Grenzen gesetzt, denn er kann Ihren USP unterstützen: Leder passt gut zu einem Café für anspruchsvolle Zeitungsleser, bunter Kunststoff ist für Kaffee in zig Variationen ideal, bei hausgemachtem Kuchen kommt Küchenschick groß heraus und nachhaltige Kaffees harmonieren perfekt mit Holztönen. Selbst wenn Sie ein fertig eingerichtetes Café übernehmen, können Sie ihm mit Farbe und Details einen persönlichen Touch verleihen.
Ebenso wichtig wie Stil und Farben ist die Beleuchtung: Mit Licht können Sie ausleuchten, Stimmung erzeugen, Highlights setzen. Mit passenden Lampen und geeigneten Lichthelligkeiten und -farben schaffen Sie optische Abstufungen und veredeln das Ambiente eines Raumes. Lassen Sie sich hierzu beraten oder ziehen Sie einen Fachmann hinzu!
Cafés zur Übernahme gibt es auch nach dem Franchise-Model. Dann sind Ihre persönlichen Gestaltungsmöglichkeiten zwar nicht ganz so groß, aber Sie profitieren davon, dass sich das Gesamtkonzept bereits bewährt hat, es einen festen Lieferantenkreis und einen Kundenstamm gibt. Sie müssen weder Zulieferer gewinnen noch viel eigenes Marketing betreiben.
Auch für ein knappes Budget gibt es Lösungen: Vielfach bieten Kücheneinrichter Geräte zur Miete oder zum Leasen an. Auch Mobiliar ist gebraucht erhältlich.
Mehr zum Thema Café Einrichtung lesen Sie hier: https://www.ladenbau.de/ratgeber/die-perfekte-cafe-einrichtung/.
Eine Auswahl von Möbeln, Dekoration und Beleuchtung entdecken Sie hier: https://www.ladenbau.de/branchen/cafe/.
Über Kaffeemaschinen sowie Küchenausstattung können Sie hier: Gastronomie Kaffeemaschinen mehr erfahren.
Schritt 6: Teamaufbau und Marketing
Sie müssen Ihr Café bekannt machen, so dass Sie Gäste gewinnen und auch Mitarbeiter finden. Als Franchisenehmer bekommen Sie dafür Unterstützung bei Ihrem Franchisegeber. Als Einzelunternehmen können Sie möglicherweise dem örtlichen Verbund der Händler und Gewerbetreibenden beitreten. Manchmal gibt es solche Marketingvereinigungen straßen- oder viertelweise.
So oder so brauchen Sie eine Marketingstrategie: Folgen Sie darin Ihrem Markenbild: Was macht Ihr Café aus? Haben Sie ein ansprechendes Logo mit Wiedererkennungswert?
Schneiden Sie Ihre Werbung auf Ihre Zielgruppe zu, aber spielen Sie sie auch da aus, wo Ihre Zielgruppe unterwegs ist! Loten Sie aus, ob es die Zeitung, das örtliche Werbeblättchen oder Wurfzettel sind. Präsentieren Sie sich auf digitalen Plattformen. Wenn Sie Zeit, Lust und etwas Ahnung haben, bauen Sie eine Internet-Präsenz auf und nutzen Sie die sozialen Medien. Alternativ geben Sie Werbung in Auftrag. Beteiligen Sie sich an Events, Promotionen oder gehen Sie Partnerschaften ein.
Vor allem aber: Lassen Sie die Eröffnung Ihres neuen Cafés nicht unbemerkt verpuffen! Rühren Sie die Werbetrommel und reden Sie mit Ihrem Umfeld! Gewähren Sie Eröffnungsrabatte.
Was für Kunden attraktiv ist, kann auch Mitarbeiter ansprechen. Schließlich sollen sie sich mit Ihrer Philosophie identifizieren, denn gute Mitarbeiter sind der Schlüssel zu zufriedenen Kunden. Sie als Chef eines Cafés gehen mit gutem Vorbild voran: Zeigen Leidenschaft, halten Stress aus und trotzen langen Arbeitszeiten. Erwarten Sie das aber nicht in gleichem Maße von Ihren Mitarbeitern. Überlegen Sie eventuell ein Seminar zu besuchen, damit Sie feine Antennen bekommen, die Ihnen nicht nur als Führungskraft, sondern auch im Umgang mit Gästen helfen.
Berücksichtigen Sie die menschlichen Belange Ihre Mitarbeiter und bieten Sie ihnen Anreize, die motivieren und binden und über das normale Maß an Schulungen hinausgehen. Mehr denn je ist es wichtig, nicht nur ein angemessenes Entgelt zu zahlen, sondern sich auch um ein gutes Teamgefüge zu kümmern. Verteilen Sie die Aufgaben so, dass die Speisenzubereitung und Getränkeausgabe organisiert sind, die Wartezeiten sich minimieren und die Laufwege optimiert sind. Dann sind Mitarbeiter nicht überfordert, sondern können auch in Stresssituationen freundlich und professionell bleiben. So gelingt es Ihnen, ein funktionierendes Team aufzubauen, das Hoch- und Tiefzeiten gemeinsam meistert.
Quellen:
gruenderkueche.de/fachartikel/selbststaendig-machen-als/cafe-eroeffnen/
gruenderplattform.de/geschaeftsideen/cafe-eroeffnen
selbststaendigkeit.de/geschaeftsideen/cafe-eroeffnen/
wikipedia.org/wiki/Gastst%C3%A4ttenrecht
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