Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken lugen, füllen sich die Außenbereiche von Restaurants, Cafés und Bars. Das Verzehren von Speisen und Getränken an der frischen Luft erfreut sich seit jeher eines großen Interesses. Hiervon können Gaststätten profitieren: Nicht nur im Sommer, sondern auch bei kühleren Temperaturen kann die Einrichtung eines Außenbereichs die Zahl der Gäste und die erzielten Umsätze erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
Die Außengastronomie – nicht nur an warmen Tagen eine lukrative Umsatzquelle
Die Sonne scheint und die Terrassen und Gehwege vor Gastronomien könnten nicht ausgelasteter sein. Der Sommer gilt als die umsatzreichste Jahreszeit für Restaurants und Cafés, weil es potenzielle Gäste hinaus aus ihrem Zuhause und hinein in die Lokalitäten ihrer Stadt treibt. Gaststätten mit Außenplätzen können nicht nur mehr Platz bieten, sondern auch ein ganz anderes Ambiente als in den Innenräumen. Wer draußen sitzt, kann die frische Luft genießen und ist näher am Geschehen und am Trubel der Stadt. Bei hochsommerlichen Temperaturen verirrt sich schließlich kaum ein Gast mehr ins Innere einer Gastronomie.
Allerdings rentiert sich ein Außenbereich längst nicht nur bei schweißtreibenden Temperaturen. Im Gegenteil: Das ganze Jahr über zieht es mehr und mehr Gäste nach draußen. Ob sie mit ihren vierbeinigen Begleitern unterwegs sind, zwischen den Mahlzeiten eine Zigarette rauchen oder einfach das treibende Bild vor der Gaststätte genießen möchten – die Gründe, den Außenbereich zu nutzen, sind zahlreich. Doch gerade das bringt für Betreiber eine gewisse Stabilität: Die Zielgruppe beschränkt sich nicht auf eine Altersspanne oder bestimmte Vorlieben. Stattdessen wird ein breites Publikum angesprochen, das längst nicht nur auf einen Trend reagiert. Die Nutzung des Außenbereichs hat sich bereits fest im Alltag integriert und ist für Viele nicht mehr weg zu denken. Wenn Gastronomen auf diese Nachfrage eingehen, können sie langfristig und ganzjährig einen erhöhten Umsatz einfahren.
Die Anforderungen des Betriebs eines Außenbereichs
Gäste, die sich auf Außenplätzen niederlassen, stellen die gleichen Anforderungen wie die, die den Innenbereich nutzen: Es wird Wert gelegt auf einen hervorragenden und zügigen Service, auf bequeme Sitzgelegenheiten und ein ansprechendes Ambiente. Die folgenden Tipps helfen, den Außenbereich einladend und zugleich pragmatisch zu gestalten:
Wetterfeste und robuste Möbel
Die Stühle und Tische, an denen Gäste Platz nehmen, bleiben über einen langen Zeitraum draußen. Dort sind sie der Witterung ausgesetzt. Hier lohnt es sich, in eine hohe Qualität zu investieren, damit die Möbel immer wieder ersetzt werden müssen. Eine Möglichkeit sind gemütliche Palettenmöbel.
Komfort trotz Pragmatismus
Robustheit ist nicht das einzige Merkmal, das beim Kauf eine Rolle spielen sollte. Schließlich sollen die Sitzgelegenheiten den Gästen einen angenehmen Aufenthalt bescheren. Zwar können draußen – anders als im Innenbereich – keine Sofas oder ähnliches aufgestellt werden. Es gilt aber, einen angemessenen Kompromiss zwischen Haltbarkeit der Stühle und Gemütlichkeit zu finden.
Dekoration als ansprechender Hingucker
Gäste genießen die Nutzung des Außenbereichs, weil hier der umliegende Teil der Stadt betrachtet werden kann, sowie Häuserfronten, angrenzende Geschäfte und Menschen, die durch die Straßen eilen. Das bedeutet nicht, dass der Gastgeber nicht davon profitiert, seine Terrasse selbst zu gestalten. Liebevolle Dekoration schafft einen Wiedererkennungswert und sorgt für ein besonderes Ambiente.
Tafeln mit saisonalen Angeboten und Highlights
Neben der regulären Speise- und Getränkekarte bietet es sich gerade im Außenbereich an, eine Tafel aufzustellen, die die nur zeitweise erhältlichen Angebote ausweist. Hier existiert in der Regel mehr Platz und es werden zudem Passanten erreicht, die andernfalls keinen Blick in die Karte der Gastronomie werfen würden.
Die Planung des Außenbereichs
Der Außenbereich erzeugt zumeist den ersten Eindruck einer Gastronomie. Durch ihn werden Passanten darauf aufmerksam, dass hier überhaupt eine Lokalität existiert und können sich ein erstes Urteil darüber bilden, wie es im Innern aussieht, welches Publikum empfangen wird und ob sich ein Besuch lohnt. Der Außenbereich ist damit das Aushängeschild und zugleich die beste Werbung. Die folgenden Tipps, Fragen und Überlegungen helfen dabei, das Meiste aus ihm heraus zu holen und die Gaststätte von ihrer besten Seite zu präsentieren.
- Wie viel Platz hat der zur Verfügung stehende Bereich zu bieten? Wie kann dieser bestmöglich und zugleich ansprechend genutzt werden?
- Werden die Regelungen des Gaststättengesetzes eingehalten? Liegt eine Erlaubnis der zuständigen Behörden vor oder kann diese eingeholt werden?
- Zu welchen Jahreszeiten soll der Betrieb auch draußen stattfinden? Was ändert etwa die kalte Saison an der Einrichtung (beispielsweise das Bereitlegen von warmen Decken oder die Verwendung von gepolsterten Möbeln)?
- Existieren genügend Fluchtwege?
- Sollen Schirme aufgestellt werden, um vor der Sonne oder dem Regen zu schützen? Wie sieht es mit Heizstrahlern oder Windschutz aus?
- Soll eine Servicestation im Freien eingerichtet werden oder sind die in den Innenräumen ausreichend?
- Kann die Bedienung des Außenbereichs von dem bereits vorhandenen Personal getragen werden? Oder müssen neue Mitarbeiter helfen?
- Werden draußen die gleichen Speisen und Getränke wie drinnen angeboten? Oder ist eine gesonderte Karte geplant?
- Mit welchen Farben, in welchem Stil und mit welchen Gastronomiemöbeln kann der Außenbereich eingerichtet werden, damit er die Lokalität widerspiegelt und sich einfügt?
Die einschlägigen Regeln und Gesetze für die Außengastronomie
Die bereits vorliegende Gaststättenerlaubnis gilt in der Regel nur für den Betrieb des Innenbereichs. Soll dieser nach außen erweitert werden, ist auch hierfür eine Gaststättenerlaubnis einzuholen. Zuständig sind hierfür das Ordnungs- oder das Bauamt. Soll nicht nur eine eigene Terrasse, sondern womöglich der öffentliche Raum wie der Gehweg genutzt werden, bedarf es hierfür einer Sondernutzungserlaubnis.
Auch wenn die notwendige Erlaubnis eingeholt wurde, gilt es, dauerhaft gewisse Regeln zu beachten, damit kein Streit in der Nachbarschaft entsteht oder die Gaststättenerlaubnis für den Außenbereich womöglich wieder entzogen wird. So sind etwa Ruhezeiten einzuhalten, Fluchtwege zu schaffen und frei zu halten und selbstverständlich das Jugendschutzgesetz zu beachten.
Die Außengastronomie und Corona
Seit wenigen Monaten dürfen Gaststätten wieder ihre Türen öffnen – allerdings mit Vorsicht. Im Folgenden werden die wichtigsten Regeln zusammengefasst.
- Gäste und Personal dürfen Gastronomien nur betreten, wenn sie symptomlos sind und eine Mund- und Nasenbedeckung tragen.
- Gäste müssen sich die Hände waschen und desinfizieren können. Hierfür sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
- Kontaktdaten und Aufenthaltszeiten sind beim Verzehr vor Ort zu erfassen und für vier Wochen aufzubewahren. In diesem Rahmen muss eine Einverständniserklärung zur Datenerhebung abgegeben werden.
- Zwischen Tischen ist ein Mindestabstand von 1,5 m sicherzustellen. In Wartebereichen sind entsprechende Abstandsmarkierungen anzubringen.
- Buffets und Selbstbedienung sind unzulässig. Gebrauchsgegenstände dürfen sich nicht an den Tischen befinden.
- Kontaktflächen und Gegenstände sind nach jedem Gast zu desinfizieren. Alle Räume sind regelmäßig zu belüften.
- Textilien sind nach jedem Gast bei 60 Grad oder mit Hygienespüler zu waschen. Der Geschirrspüler soll im Hygieneprogramm genutzt werden.
(Stand 18.08.2020)
Quellen:
gastgewerbe-magazin.de/ratgeber-aussengastronomie-mit-terrasse-und-biergarten-richtig-wirtschaften-16372
rp-online.de/nrw/panorama/corona-schutzregeln-fuer-die-gastronomie-so-sehen-sie-aus_aid-50465145
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