Ein attraktives Ladenlokal, in dem tolle Produkte zum Verkauf angeboten werden, „lebt“ in erster Linie von dem sinnvollen Einsatz der Ladenregale. Nur so ist es möglich, dass das Einzelhandelsgeschäft zu einem wichtigen Publikumsmagneten wird – und es möglichst dauerhaft bleibt. Insofern reicht ein ausgefallenes Sortiment in der heutigen Zeit längst nicht mehr aus. Auch wer mit einer originellen Produktpräsentation punkten möchte, gerät im „modernen Retail-Business“ nur allzu häufig an seine Grenzen. Wie aber werden Ladenregale tatsächlich sinnvoll eingesetzt? Und wie holen Sie das Maximale „aus ihnen“ heraus? Fragen über Fragen – und hier sind die Antworten:
Inhaltsverzeichnis
Durch Ladenregale die Warenpräsentation geschickt optimieren – und nachhaltig profitieren
Bereits durch eine kundenorientierte Raumgestaltung Ihres Ladengeschäftes können Sie sich positiv vom mitunter hart umkämpften Wettbewerb abheben. Wenn Sie Ihre Ladenregale geschickt und gut durchdacht platzieren, können Sie die Verweildauer ihrer Kunden im Geschäft stetig erhöhen. Zugleich wird dementsprechend auch Ihre Kasse immer häufiger – und sicherlich auch lauter – klingeln…
Die optimale Anordnung der Produkte im Laden ist das A und O. Ein chaotisches Sammelsurium an Waren wirkt wahrlich nicht sonderlich attraktiv. Auch wild durcheinander gewürfelte Produktgruppen machen das Ganze de facto nicht besser. Wichtig ist deshalb in erster Linie, durch eine „einladende“ Übersichtlichkeit die Blicke der Besucher Ihres Ladens auf Ihr Angebot zu lenken. Schmale oder breite Regale, längs oder quadratisch angeordnet, bringen Ihre Kreativität zum Ausdruck und suggerieren, dass Sie sich Gedanken um die Wünsche und Belange Ihrer Kunden machen. Schon im Eingangsbereich sollten deshalb kleinere Regale oder Etageren positioniert sein, die mit besonders attraktiven oder besonders preiswerten Artikeln bestückt werden.
Eine logische Anordnung der in Ihrem Laden angebotenen Produkte ist elementar. Weisen Sie daher durch eine „Weg weisende“ Aufstellung der Regale Ihren Kunden die Richtung zu ihren Wunschprodukten. Gliedern Sie die Regale oder Regalgruppen so, dass schon von Weitem gut erkennbar ist, welche Sortimentsreihe sich in dem jeweiligen Segment befindet. Das erhöht den Zufriedenheitsfaktor der Ladenbesucher und hat darüber hinaus einen positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kundschaft. Je besser ein Artikel sichtbar im Regal positioniert ist, desto größer die Chance, dass der Kunde letztlich auch darauf zugreift. Dabei ist es unerheblich, ob der besagte Artikel tatsächlich auf der Einkaufsliste steht. Ist das erwähnte Produkt zudem noch gut erreichbar, ist ein Kauf nahezu garantiert. Sind hingegen die Regale in Ihrem Geschäft so angeordnet, dass sich der Kunde erst noch bücken oder gar strecken muss, um in den Besitz eines bestimmten Produktes zu gelangen, sinkt die Chance auf einen Produktkauf binnen kürzester Zeit buchstäblich in den Keller.
Geschickt platziert ist halb gekauft
Ordnen Sie Ihre Ladenregale möglichst so an, dass eine gute Sichtbarkeit des gesamten Sortiments garantiert ist. In dem Zusammenhang spielt eine bewährte „Eselsbrücke“ eine wesentliche Rolle: Diesbezüglich heißt es „Eye-Level“ gleich „Buy-Level“ (buy = kaufen, einkaufen). Werden Ihre Waren in einer Höhe von rund 1,20 bis 1,50 bzw. 1,60 Meter in die Regale eingeordnet, fallen sie dem suchenden Kunden meist sogleich ins Auge. Statten Sie daher die so genannte Sichtzone in Ihrem Geschäft mit den Artikeln aus, mit denen Sie – Ihrer Kalkulation nach – den höchsten Gewinn generieren können. Wie die Erfahrung zeigt, bieten sich in dieser Hinsicht Artikel aus der Luxuskategorie an. Das sind höherpreisige Artikel, die der Verbraucher nicht unbedingt für den täglichen Gebrauch benötigt. Statt dessen handelt es sich hierbei um Angebote, die im Einzelhandelswesen als „Spontan- oder Impulskäufe“ getätigt werden.
Überall dort, wo die Dinge besonders leicht „zu fassen“ sind, sollten Sie Ladenregale positionieren, die mit gängigen Produkten bestückt werden. Idealerweise in Laufrichtung des Kunden aufgestellt laden Regale dieser Kategorie dazu ein, auch mal zwei, drei Artikel mehr in den Warenkorb zu packen, als ursprünglich geplant. Kaufintensive Ladenregalbereiche befinden sich in der Regel unterhalb der so genannten Griffzone. Wir sprechen dabei von der Greifzone. Wer hier auf die preislich attraktiven Produkte oder auf besonders umsatzstarke Artikel „zu-greift“, wie zum Beispiel Sonderangebote oder sehnsüchtig erwartete Neuheiten, kurbelt zugleich Ihre Umsätze an.
Nicht alle Artikel können in Ladenregalen aufgestellt werden, die im Sicht- oder Griffbereich liegen. Regale, die in einer Höhe von weniger als 80 cm angebracht sind, erweisen sich als geradezu prädestiniert für günstige Produkte sowie für Artikel des täglichen Bedarfs. Natürlich empfehlen sich solche Regale ebenfalls für die Platzierung besonders sperriger oder großer Warengruppen. Angesichts dieser spezifischen Eigenschaften der Produkte – extrem preiswert, Artikel des täglichen Gebrauchs oder sperrig etc. – bückt sich der Kunde gerne auch mal und spült damit zusätzliche Einnahmen in Ihre Kasse.
Zum Vergleich:
Würden teure Artikel oder Produkte, die nicht unbedingt für den täglichen Bedarf konzipiert sind, in Ladenregalen dieser Kategorie präsentiert, wäre die Chance, dass sich Ihre Kunden dafür interessieren, gleich Null.
Oberhalb der Sichtzone, beispielsweise in einer Höhe von 1,5 bis 1,8 Metern, haben Kinder, ältere Menschen sowie Kunden mit körperlichen Gebrechen nicht die Möglichkeit, ihre Wunschprodukte zu erreichen. Es sei denn, sie wenden erhebliche Mühen dafür auf. Ladenregale mit entsprechender Höhe, die sich meist im hinteren Segment Ihres Geschäftes befinden, sollten daher mit möglichst leichtgewichtigen Artikeln bestückt werden. Alternativ bietet es sich hingegen an, zu hohe Regale gänzlich aus dem Einzelhandel zu verbannen.
Eye-Catcher-Regale für jedermann
In der Nähe des Kassenbereiches finden stets die Ladenregale ihren Platz, die mit begehrten Artikel bestückt werden. Auch besonders preiswerte Produkte, die so genannten Mitnahme-Artikel, können hier sehr gut präsentiert werden. Nicht nur, um damit die Kinder Ihrer Kunden glücklich zu machen, wenn diese während des Wartens vor der Kasse aus lauter Langeweile ihre Blicke schweifen lassen. Auch für all jene Kunden, die bei ihrer Einkaufstour durch Ihren Laden möglicherweise etwas vergessen haben. Insofern sind niedrige Regale oder Aufsteller im Kassen-, aber auch im Eingangsbereich optimal, um sie mit sortimentsfremden Produkten zu bestücken. In einem Schuhfachgeschäft wäre es beispielsweise ratsam, Regale mit Aufbewahrungsboxen oder großen Schubladen dort aufzustellen, um Taschen, Socken oder auch Schnürsenkel sowie Plüschtiere für Kinder anzubieten. Im Kosmetik-Store hingegen bietet sich ein Regal in diesem Bereich geradezu an, um Brillenreinigungstücher, Süßigkeiten oder andere attraktive „Must-haves“ zu präsentieren.
Fazit
Mit der richtigen Positionierung der Ladenregale sind der Kreativität der Anbieter – und damit auch dem Umsatzwachstum – kaum Grenzen gesetzt.
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Beitragsbild © Adobe Stock / michaeljung
Ein eigener Trachten-Laden ist der Traum meiner Tante. Das Konzept ist bereits erstellt, der Businessplan geschrieben, wir suchen jetzt nur noch einen Schreiner für den Ladenbau, da wir die Einrichtung durchgehend in Holz-Optik halten möchten. Die Eselsbrücke Eye-Level gleich Buy-Level, nehme ich mit, danke!