Wer kennt es nicht. Sie machen eine schöne Shoppingtour und möchten bezahlen. Spätestens beim Öffnen der Geldbörse stellt sich die Frage: Bar oder mit Karte? In der Regel ist die Bank- oder Kreditkarte schnell gezogen, um zu bezahlen. Es geht schnell, ist unkompliziert, kein Münzenrückgeld, das den Geldbeutel aufbläht, kein Nachzählen und vor allem ein geringes Gewicht. Trotz der Vorteile, gelingt es dem Plastikgeld (noch) nicht, das Bargeld zu verdrängen. Das Bargeld ist und bleibt für viele Menschen ein haptisches Zahlungsmittel und eine Kontrolle über den aktuellen Bestand. Frei nach dem Motto: Nur was ich in der Hand habe, kann ich auch fühlen. So denken noch viele Leute beim Einkaufen und Geld ausgeben.
Bei der Kartenzahlung hingegen verliert der Mensch oft das Gefühl zum Geld und unter Umständen auch den Überblick über das Guthaben. Auch die Hemmschwelle, etwas zu kaufen, fällt deutlich ab, da man das Bargeld im Geldbeutel nicht schwinden sieht. Umso größer ist das der Schreck, wenn der nächste Kontoauszug die Wahrheit an das Tageslicht bringt, wieviel in der Tat ausgegeben wurde.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile und Nachteile von Bargeld sowie Geldkarte
Es gibt keine pauschale Erklärung dafür, was den Menschen zur Zahlung mit Bargeld oder einer Geldkarte beeinflusst. Dennoch sind Begriffe wie Vorlieben, Konsumverhalten und persönliche Faktoren für die Wahl des richtigen Zahlungsmittels entscheidend.
Die Vorteile von Bargeld liegen klar auf der Hand: Man entwickelt beim Einkaufen eine bessere Beziehung zum Geld, behält stets einen Überblick und hat beim Ausgeben eine höhere Hemmschwelle. Der Nachteil ist das hohe Gewicht der Münzen, der geringe Platz im Geldbeutel und es muss zunächst bei der Bank, wenn möglich kostenfrei, abgehoben werden.
Bei der Kartenzahlung liegen die Vorteile in einer ganz anderen Richtung. Die EC- oder Kreditkarte ist sehr leicht, handlich und garantiert eine schnelle Handhabung. Der Nachteil liegt konform zum Bargeld. Man hat einen schlechten Überblick über die Kosten und Ausgaben, die Hemmschwelle sinkt beim Einkaufen und Ausgeben.
Das Zahlungsmittel je nach Situation einsetzen
Ob Sie mit Bargeld oder Karte bezahlen, ist von jedem individuell abhängig. Je nach Situation und Zeit, hilft die Karte für einen schnelleren Zahlungsvorgang. Für die Kontrolle ist das Bargeld sicherlich sinnvoller.
Im stationären Handel ist es ähnlich. Die Kartenzahlung erfordert kein Wechselgeld, das bei Bedarf immer wieder aufgefüllt werden muss. Viele Karten sind heutzutage mit einem bestimmten Chip ausgestattet, mit dem man die Karte nur noch an das Kartenlesegerät anhält, statt sie reinzustecken. Das vermindert die Bruchgefahr oder nicht Lesbarkeit von Karten und funktioniert zudem noch schneller.
Ein weiterer Vorteil ist die Kassenabrechnung. Die Kartenbelege müssen mit der Gesamtsumme aus der Abrechnung übereinstimmen. Die Zählung von Scheinen und Münzen entfällt. Bei der Zahlung mit dem Bargeld sieht es anders aus. Der Aufwand an der Kasse ist deutlich höher. Zunächst wird eine Vertrauensperson benötigt, die für eine Kasse mit Bargeldzahlung berechtigt ist. Es können allerdings auch schneller Fehler beim Annehmen oder Herausgeben von Scheinen und Münzen entstehen. Das betrifft auch die Abrechnung. Sollte nach dem Zählvorgang im Verhältnis mit dem Kassenabschluss eine Differenz vorliegen, muss das Bargeld nochmal gezählt werden. Bestätigt sich der Fehler, muss dieses in der Finanzbuchhaltung geändert werden, was in der Regel einen hohen Aufwand bedeutet.
Für den Kundenservice sollten allerdings beide Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Denn nichts ist schlimmer, als einen Kunden wegzuschicken, um Bargeld von der Bank zu holen oder die Geldkarte von zu Hause. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde letztlich woanders einkauft oder aus Verärgerung erstmal nicht mehr wiederkommt, kann nicht ausgeschlossen werden.
Fazit: Beide Zahlungsmöglichkeiten anbieten
Grundsätzlich sollten Sie beide Zahlungsvarianten anbieten. Vor allem bei der Kartenzahlung ist es wichtig, welche Form von Karten genutzt werden können. Neben der klassischen EC-Karte sollten das die gängigen Kreditkarten sein. Allerdings sollte man darauf achten, dass diese Karten bei jedem Zahlvorgang eine Gebühr verlangen. Letztlich haben beide Systeme ihre Vor- und Nachteile.
Für einen Laden, in dem oft ganz viele kleine Kassenbeträge anfallen, wie in der Gärtnerei, in der ich arbeite, ist die Gebühr für die Kartenzahlung nicht unerheblich. Jede Kartenzahlung ist gebührenpflichtig, unabhängig von der Höhe der Summe. Um den Kunden die Bequemlichkeit anzubieten, aber nicht draufzuzahlen, ist es so geregelt, dass eine Kartenzahlung erst ab einem Einkaufswert von 10,- Euro möglich ist.
Ein Vorteil, dass man in dieser Gärtnerei mit Karte bezahlen kann, ist, dass die Kunden häufig mehr einkaufen als sie beabsichtigt hatten.
Mit Mindestbeträgen für Kartenzahlung sollte man sehr vorsichtig sein, denn die sind in der Regel vertraglich untersagt.
Vor allem aber sind Mindestumsätze mit modernen Akzeptanzverträgen völlig unnötig.
Wenn das Geschäft viele Kunden mit Kleinbeträgen hat, nimmt man einfach einen Tarif ohne feste Transaktionspauschale.
Es gibt sehr günstige Flatrates oder auch Tarife mit rein prozentualer Gebühr. Damit ist die Höhe der Kaufsumme völlig egal.
Betriebswirtschaftlich verursacht Barzahlung grundsätzlich höhere Kosten als Kartenzahlung, daher wäre es weise, diese auch unterhalb von 10€ anzubieten.
Impulskäufe werden gefördert und mindestens ebenso wichtig ist, dass immer mehr jüngere Menschen auf Bargeld verzichten und Mobile Payment nutzen wollen. Die Akzeptanz kontaktloser Kreditkarten sollte daher ebenso Standard sein, wie die der Girocard.
Hallo Andreas Boye,
danke für die Info! Ich werde meiner Chefin mal vorschlagen, ihren Vertrag/Tarif zu überprüfen.